Mittelalterliche Kopfbedeckungen
Im tausend Jahre währenden Mittelalter gab es eine Vielzahl von Kopfbedeckungen, die sich nach sozialem Status, Geschlecht und Anlass unterschieden. Sie dienten dem Schutz vor Regen oder Schmutz und sollten den Kopf warmhalten. Meist waren sie jedoch den Wohlhabenden vorbehalten. Die Haube konnte als einfache Stoffkappe von Frauen und Männern getragen werden. Sie bestand aus Leinen, Filz oder Wolle und diente dazu, das Haar zu bedecken und sauber zu halten. Ein langes, rechteckiges Stück Stoff bildete den sogenannten Wimpel, der um den Kopf gewickelt wurde.
Es war besonders bei Frauen beliebt und wurde kunstvoll drapiert. Eine Steigerung dazu war für reiche Frauen die Kokarde, die als spezielle Haube mit Bändern und Verzierungen ausgestattet war. Eine noch aufwendigere und teurere Mittelalter Kopfbedeckung war der Schapel. Dieser Ring aus Metall, Leder oder Stoff war oft mit Blumen oder Schmuck verziert und wurde als dekoratives Accessoire meist von adeligen Damen getragen. Die weitverbreitete Gugel war eine Art Kapuze, die oft an einem kurzen Mantel befestigt war. Diese mittelalterliche Kopfbedeckung bot Schutz vor Wind und Wetter. Das Barett war als Kopfbedeckung im Mittelalter für die unteren Schichten verboten. Diese flache, kreisförmige Mütze wurde mit Federn oder Schmuck verziert. Sie war besonders im Hochmittelalter bei Männern als Kopfbedeckung beliebt.
Im späten Mittelalter entstand die Zaddel, die wir heute eher als Narrenkappe erkennen würden. Das war eine spitze Mütze mit einer langen, herabhängenden Spitze, die oft mit Glöckchen oder anderen Ornamenten versehen war. Helme und Hauben aus Metall gab es zu allen Zeiten für den Kampf. Ob Wikinger, Gote oder Kelte, sie alle trugen verschiedene Arten von Helmen, wie den Kettenhelm oder den Topfhelm. Diese mittelalter Kopfbedeckungen boten Schutz und erhielten später sogar kunstvolle Visiere.
Die Kopfbedeckung im Mittelalter
Um ein LARP-Kostüm für Mittelalter oder Fantasy so realistisch wie möglich zu gestalten, ist es wichtig, viele Details in die eigene Gewandung einzufügen. Nur dann ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, das jeden Mitspieler und LARP-Fan begeistern wird. Mit einer passenden Mittelalter-Kopfbedeckung wie der Gugel, Haube oder Kappe kann der eigenen Rolle der letzte Schliff verpasst werden, da sie viel über den Stand des eigenen Charakters aussagt. So lässt ein Haarkranz aus Samt mit Schleier als eine Art Schapel auf eine hohe Abstammung schließen, während eine schlichte Mittelalter-Haube den Stand einer Bürgerin vermuten lässt.
Mit einer passenden Haube, Kappe, Gugel oder einer anderen Mittelalter-Kopfbedeckung trägt man sozusagen ein Standeszeichen. Selbstverständlich gab es auch im Mittelalter schon den Hut, der mit teils abenteuerlichen Formen gestaltet war. Allerdings war so ein Mittelalter-Hut sehr teuer, denn damals verlangte ein edler Hut einen großen Aufwand. Da hast Du es heute besser!
Mittelalter-Kopfbedeckungen für Herren, Abenteurer und Ritter
Das einfache Volk hatte im Mittelalter nur selten eine Kopfbedeckung. Erstens war sie teuer, zweitens war sie bei der harten Arbeit hinderlich. Wenn also ein Bauersmann seinen Kopf schützen oder gar schmücken wollte, flocht er sich einen Hut aus Stroh oder trug eine Kappe aus Filz. Später im Mittelalter schrieb auch die Kirche Kopfbedeckungen vor, um bescheiden, artig und züchtig zu erscheinen. Doch der Pfaffe tauchte nur selten auf dem Feld oder dem Bauernhof auf, um die einfachen Leute zu kontrollieren. Anders war es jedoch bei den Herren oder Rittern.
Im Mittelalter musste man als Wikinger, Ritter oder Abenteurer fast jederzeit perfekt für den Kampf vorbereitet sein. Daher durfte im Mittelalter auch nicht an der passenden Rüstung gespart werden. Der Helm muss natürlich an erster Stelle genannt werden. Barbuta, Raven Helm, persischer Helm, Nasalhelm oder gar den Wikinger-Spangenhelm haben wir Dir hier eine eigene Seite bei den Rüstungen eingerichtet. Prachtvoll wirken jedoch alle diese Mittelalter Kopfbedeckungen. Mittelalter bedeutete aber auch wuchtige Schläge und Gefahr selbst bei kleinen Verletzungen. Daher musste der Kopf auch unter dem Helm vor allen Stößen geschützt werden.
So ist im Mittelalter eine Haube aus Stoff oder dickem Filz sehr wichtig. Damit kann übrigens auch auf dem LARP der Kampf noch so wild werden - Verletzungen werden zumindest eingeschränkt. Nach dem Kampf kann es dann mit einem schwarzen Lederhut in die nächste Schenke gehen, um den großen Sieg zu feiern. Die Blicke der Damen wurden im Mittelalter wie auch heute auf dem LARP von den schicken Hüten magisch angezogen und lassen den Abenteurer sofort wieder einen großen Auftritt haben. Je nach Kopfform und Frisur kann auch das mittelalterliche Barett ein sehr schmückendes Outfit darstellen.
Kopfbedeckungen im Mittelalter für Mägde und Edelfrauen
Mit einer ansehnlichen Haube oder einem schicken Dreieckstuch in Natur, Rot oder Blau wird auch die Gewandung der Dame oder Kriegerin aus dem Mittelalter ganz komplett. Im Unterschied zur einfachen Kappe konnte so eine Mittelalter-Haube ähnlich wie das Mittelalter Barett sehr aufwendig gestaltet und verziert sein. Daher war die Haube samt Schleier durchaus eine mittelalterliche Kopfbedeckung auch für den höheren Stand. Als Coif oder Bundhaube wurde die Haube aus weißem Leinen gefertigt. In der Version für die Rüstung im Mittelalter wurde die Haube als Coif mit Kettengliedern gefertigt und diente als Ersatz für den Helm. Das heute noch bekannte Barett wurde übrigens genau wie die Mittelalter-Gugel von Männern wie Frauen, Damen und Herren getragen. Das Mittelalter Barett war eine Art flache Mütze, deren Krempe je nach Stand extrem verziert sein konnte. Das Barett für die Edelfräulein konnte aus Samt und Seide bestehen und wurde mit Broschen oder auch Straußenfedern geschmückt.
Heute gilt wie im Mittelalter: Das Kostüm oder die Gewandung wirkt nicht nur durch den besonderen Schmuck oder das passende Mittelalter-Kleid, sondern wird erst mit dem authentischen Mittelalter-Kopfschmuck zu einem richtigen Hingucker. Mit einer gut gewählten Mittelalter Kopfbedeckung lässt sich ein Outfit fast für jede Rolle anpassen und ermöglicht eine schnelle Änderung des Auftritts. Mit einer Auswahl an verschiedenen Kopfbedeckungen aus dem Mittelalter kannst Du die eigene Rolle so immer wieder neu entdecken und gestalten. Andere Mittelalter-Kopfbedeckungen für Frauen waren neben Kappe und Haube z.B. der hoch aufragende Hennin, das Gebende, der Schleier oder das Haarnetz. Während der Hennin als “Haube der Burgunder” aufwändig aus Fischbein oder Draht gefertigt wurde, bestand das Haarnetz aus Baumwolle, Seide oder dicken Fäden. Das Haarnetz war meist sehr kostbar geschmückt - mit Perlen oder Edelsteinen. Das Gebende ist als Kopfbedeckung eher reine Zierde und ansonsten ziemlich unbrauchbar. Auch Gimpel genannt, bestand das Gebende aus einem Leinentuch, das den ganzen Kopf bedeckte und als Binde unter dem Kinn straff angezogen wurde. Das war vielleicht schick, aber behinderte die züchtigen Damen beim Essen wie beim Sprechen. Viele Kopfbedeckungen z.B. für die Wikinger oder Kelten sind uns heute nicht mehr überliefert.
Die mittelalterliche Kopfbedeckung kann so praktisch wie dekorativ sein
Besonders an kühleren Tagen ist eine mittelalterliche Kopfbedeckung wichtig für das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit. Um bei einem LARP-Event auch im Herbst oder Winter gut gekleidet zu sein, sollte der Hut oder die Mütze vom Stil her schon aus dem Mittelalter stammen. Nur dann kann das Event wirklich authentisch werden. Eine einfache Mittelalter-Kappe reicht allerdings nicht, um den Kopf zu wärmen. Hier müssen wir auch wieder die Gugel hervorheben. Für die Mittelalter-Gugel aus Baumwolle haben wir zwar im Bereich der Capés und Umhänge einen eigenen Platz gefunden. Dennoch geht die Gugel auch als Kopfbedeckung aus dem Mittelalter durch. Wenn wir sie heute aus Baumwolle fertigen, ist das eher Deinem Komfort geschuldet. Baumwolle war im Mittelalter selten und nahezu unbekannt. Zumindest in der kalten Jahreszeit war die Gugel aus Leinen oder Wolle für einige Stände und bestimmt für die Reisenden ein wichtiger Bestandteil der Kleidung. Die Mittelalter-Gugel ist auf dem LARP allemal praktischer und dekorativer als z.B. eine Pudelmütze. Zu schade, wenn die Atmosphäre durch unpassende Wollmützen oder gar Ohrenschützer gestört wird. Ein schicker Lederhut, die Gugel oder eine wollene Haube wärmen zuverlässig den Kopf und sind außerdem noch ein wunderbares Accessoire für die eigene Mittelalter-Kleidung.